1. Transformationsdialog Mainfranken, transform.RMF nimmt Fahrt auf!
08.03.2023
Über 100 Schlüsselakteure aus Industrie, Gewerkschaften, Forschung, Politik und Wirtschaftsförderung folgten der Einladung zum Transformationsdialog der Region Mainfranken GmbH und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS).
Mit dem gewählten Tagungsort bei ZF im Werk Süd wollte man bewusst auf die rasante Transformation der mainfränkischen Leitbranchen Automotive und Maschinenbau aufmerksam machen.
Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé, stellvertretender Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der historischen Schaffenskraft der Schweinfurter Industrie hervor und ging auf die großen Herausforderungen der aktuellen Transformation ein. „Es muss uns vor allem gelingen, genügend Fachkräfte für unsere Unternehmen zu finden und zu binden. Hier sind wir auf die Zuwanderung angewiesen“, so Oberbürgermeister Remelé.
Zukunft der Mobilität
Über „Die Zukunft der Mobilität“ referierte Prof. Dr. Sven Kesselring von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen an der Steige (HfWU). „Die Mobilitätswende geht über die Verkehrswende hinaus. Sie entscheidet darüber, wie lebenswert unsere Städte und Regionen sind“, so der Soziologe. „Auch Elektroautos stehen im Stau. Es geht darum die Mobilität neu zu denken. Die Mobilität wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Unternehmen müssen sich zu Netzwerken umwandeln und Innovationsprozesse offen halten. Es gilt, auf die Kraft der Netzwerke zu vertrauen, statt sich permanent abzugrenzen und alles selbst zu leisten.
Manfred Süß, Standortleiter ZF Schweinfurt, stellte die Unternehmensstrategie vor. ZF hat mit einem diversifizierten Produktportfolio auf die sich veränderte Mobilität reagiert. Für ZF stehen vier Technologiefelder im Fokus: Vehicle Motion Control, Integrierte Sicherheit, Elektromobilität und automatisiertes Fahren.
Bedarfe der KMU sind groß
Anschließend präsentierte Hartmut Welck, Senior Projektmanager der Prognos AG, die Ergebnisse der Unternehmensbefragung „Transformation Maschinenbau & Automotive, KMU in Mainfranken“, die von Dezember 2022 bis Januar 2023 durchgeführt wurde.
Die Bedarfe der KMU sind groß. Ziel muss es sein, konkrete Lösungen anzubieten. Aus Unternehmersicht sind folgende Schlüsseltechnologien in Mainfranken von besonders großer Bedeutung:
Intelligente Mechatronik, Automatisierung & Robotik, Neue digitale Kommunikationstechnologien und Additive und Hybride Fertigungstechnologien. Das Netzwerk transform.RMF kann durch gezielte Kommunikation Qualifizierungsangebote und Best Practice Beispiele für KMU die Transformation als Chance greifbar machen.
Im abschließenden TransformationsWalk waren die Akteure voller Tatendrang. Hier setzten sich die Teilnehmer*innen an Themeninseln mit unterschiedlichen Fragen rund um Transformation in der Region auseinander. Bei der engagierten Teamarbeit war die Kraft des Netzwerks deutlich spürbar. Das Ergebnis fließt in das für Mainfranken zu entwickelnde Zukunftsbild ein.
Hintergrundinformationen:
transform.RMF ist ein Innovationsnetzwerk für Qualifizierung, Technologie und Wissen in Mainfranken. Dieser Vernetzungsaufgabe stellen sich die Region Mainfranken GmbH und die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in den kommenden drei Jahren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert den Aufbau des regionalen Transformationsnetzes mit einer Höhe von 1,5 Millionen Euro. In einer gemeinsamen Initiative werden zahlreiche Maßnahmen zur Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in den Leitbranchen „Maschinenbau & Automotive“ durchgeführt. Ziel ist es, den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der von der Transformation betroffenen Branchen voranzutreiben. Im Rahmen des Vorhabens werden KMU bei der Digitalisierung von Prozessen und der Qualifizierung der Mitarbeitenden unterstützt.
BILDUNTERSCHRIFT UND BILDNACHWEIS
BILD 1 Gastgeber*innen und Referent*innen:
vlnr: Prof.-Ing. Dr. Volker Bräutigam (THWS), Hartmut Welck (Prognos AG), Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Geschäftsführerin Åsa Petersson, Manfred Süss (Standortleiter ZF) und Prof. Dr. Sven Kesselring.
Bildnachweis: Katja Bolza Schünemann, THWS